Innere Freiheit

Möchten wir nicht alle frei und glücklich sein?

Unter frei verstehen wir in unserem Kulturkreis meist, dass niemand anderer über uns bestimmt. In der asiatischen Philosophie geht man darüber hinaus davon aus, dass ein Gefühl von Freiheit nur möglich ist, wenn wir auch in uns frei sind von Dingen, die uns hinderlich bestimmen.

Darauf zielt die sogenannte ‚innere Arbeit‘, die ‚Selbstkultivierung‘ ab. Wie können wir glücklich sein, wenn wir nicht frei sind von unseren innerlichen Hindernissen. Also gilt es diese kennenzulernen. Dann ist auch kein anderer mehr verantwortlich dafür, ob wir glücklich sind oder unglücklich. Erst dann können wir frei und glücklich Beziehungen mit anderen Menschen eingehen.

Frei von Leid und von den Ursachen von Leid. Das ist der Begriff, den der Buddhismus dafür verwendet.

Von Freigeist spricht man in unserem Kulturkreis. Im Daoismus dreht sich die ganze Lehre um das innere Freisein.

Was haben nun QiGong Übungen mit Glück, unseren Hindernissen und Freisein zu tun?

Sie unterstützen uns in unserer ‚inneren Arbeit‘, indem sie uns die Kraft, die innere Ruhe und die geistige Klarheit geben, unsere Hindernisse erkennen und beseitigen zu können. Dann ist der Weg frei – unabhängig von den Bedingungen um uns herum –  innere Freiheit und Glück zu leben.

Ich wünsche Ihnen allen einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag!
Herzlichen Gruß
Yamin Schulz-Spahr

FROHE WEIHNACHTEN!

 

MANCHE VON IHNEN VERBRINGEN DEN WEIHNACHTSABEND ERSTMALS OHNE EINEN BESTIMMTEN GELIEBTEN MENSCHEN, DEN SIE DIESES JAHR VERLOREN HABEN.

VIELE VON IHNEN SIND IN SORGE UM EIN GELIEBTES WESEN, EINIGE MÜSSEN SICH SORGE UM IHRE EIGENE GESUNDHEIT MACHEN.

OB WIR DEN ABEND ALLEINE VERBRINGEN ODER MIT ANDEREN, VERSUCHEN WIR DIE BESONDERHEIT DIESES ABENDS ZU NUTZEN, DANKBARKEIT ZU FINDEN…

ICH WÜNSCHE IHNEN ALLEN VON GANZEM HERZEN FROHE UND BESINNLICHE WEIHNACHTEN!

 

seeeehr seeeehr müde…

Wen auch immer ich zur Zeit frage, wie es ihm geht, antwortet: ‚Ich bin seeeehr sehr müde!‘

‚Kein Wunder‘, sagen die alten asiatischen Lehren. Schließlich ist das Yin in der Natur noch fast in seinem Maximum. Und das Yang in der Natur noch sehr sehr zart – gerade mal 2 Tage alt. Bis 20. Juni kommenden Jahres wird das Yang dann sein Maximum erreicht haben und das Yin minimal sein.

Das Yin in der Natur bedeutet unter anderem Ruhe, Stille, Dunkelheit, Müdigkeit… also kein Wunder, wenn wir ‚reduziert‘ fühlen. Aber schließlich hat es auch etwas wunderbares, diese Stille und Ruhe, und gibt uns die Möglichkeit zu tiefer Erholung und dem berühmten ‚zu uns finden‘. Zu unserer Stille, zu unserer inneren Ruhe.

Das Yang wiederum, so sagen die alten Lehren, muss nun ‚geschützt‘ werden. Fortgeschrittene Übende werden sich daran halten, bis das Yang stark genug ist. Das wird – laut Lunisolarkalender – am 24. Februar der Fall sein.

Das ‚zarte Yang‘ wird in den Lehren mit einem zarten Pflanzentrieb verglichen. Wird der zarte Pflanzentrieb zerstört, wird daraus niemals eine Pflanze. Wird der zarte Trieb jedoch gehegt und beschützt kann daraus eine gesunde und kräftige Pflanze werden. Dieses starke, gesunde Yang kommt uns dann das ganze Jahr zu Gute, zu Hilfe, ermöglicht erst unsere geistige und körperliche Ruhe und Gesundheit.

Neuer Jahresabschnitt

Im Chinesischen Kalender – einem  sogenannten Lunisolarkalender – ist das Jahr in 24 Abschnitte unterteilt. Lunisolarkalender bedeutet, der Kalender berücksichtigt sowohl die Sonne als auch den Mond. Heute beginnt nun der 18te von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Shuang Jiang‘, ‚Fallender Reif‘. Gemeint ist damit, dass – innerhalb dieses Abschnittes – der ’nach unten sinkende Tau‘ auf dem immer kälter werdenden Boden sich als Reif niederschlägt.

In diesem Abschnitt beginnen die Empfehlungen für unsere Ernährung immer mehr in Richtung Stärkendes und im weitesten Sinne Nährendes geht. Unser Körper soll damit auf die kommende Winterkälte vorbereitet werden.

Kalter Tau und leichte Kost

Wenn Sie schon längere Zeit meinem Blog folgen, dann wissen Sie es natürlich bereits. Ähnlich wie bei unserem Kalendersystem, wird im alten Chinesischen Kalender das Jahr zwar in 12 ‚Mondmonate‘ unterteilt. Aber vor allem in 24 ‚Jahresabschnitte‘. Diesen Jahresabschnitten wird seit jeher eine große Bedeutung beigemessen. In den alten Medizinklassikern heißt es hierzu: ‚Passe Dich an die Wandlungsphasen der Natur an, um Dich vor äußeren Übeln zu schützen‘. So wird hiernach je nach Jahresabschnitt anders gekocht, getrunken, gekleidet, geübt, verhalten, geliebt, gegessen, auf jeweils andere Emotionen geachtet und der Körper gepflegt.

Heute beginnt im Chinesischen Lunisolarkalender der 17. von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Han Lu‘. In der Übersetzung bedeutet es ‚Kalter Tau‘. Dieser Begriff steht für wachsende Kälte vor allem in der Nacht und daraus resultierender reichhaltiger Tau am frühen Morgen, der in circa 14 Tagen langsam zu Reif werden wird.

In den kommenden Posts werde ich mehr zum Thema Emotionen, Körper und Gesundheit in diesem Abschnitt schreiben. Zum Thema Essen ist die Empfehlung der alten Klassiker allerdings in diesem Jahresabschnitt kurz und knapp beschrieben. Leichte Kost und wenig Alkohol…

Das kosmische Gleichgewicht

Diese Zeit des Jahres wird im Daoismus auch als Zeit des ‚Kosmischen Gleichgewichts‘, des Gleichgewichts in der Natur bezeichnet.

Wir Menschen sind auch Teil der Natur. Eigentlich sollten wir auch im Gleichgewicht sein… Nun, leider sind wir aber auch in der Lage uns mittels unserer Emotionen aus der ‚Harmonie‘ der Natur herauszubewegen. Daher lautet die alte traditionelle Anweisung für diese Jahreszeit: ‚Stelle das innere Gleichgewicht her‘. ‚Und bewahre es‘.

Gemeint ist das innere Gleichgewicht des Geistes aber auch des Körpers.

Auf der Ebene des Geistes wird als Vorgehensweise empfohlen, immer wieder in uns Unbeschwertheit und innere Ruhe herzustellen… sehr viel leichter gesagt als getan. Und das ist der Grund, weswegen der Daoismus sehr hilfreiche QiGong Übungen dafür bereit hält, die uns genau darin unterstützen.

Was braucht es sonst noch dazu? Die Selbstbeobachtung, zu erkennen, wann wir diese Ruhe und Unbeschwertheit verlassen haben – wann wir unsere Natur verlassen…

Erkältung und der Herbst II

Vor einigen Tagen hatte ich darüber geschrieben, dass unser Körper in dieser Jahreszeit besonders erkältungsanfällig ist. Von den alten Medizinklassikern gibt es interessante Vorschläge, wie wir vorgehen sollten, um das zu vermeiden:

  1. ‚Keine Angst davor zu haben, ein bisschen zu frieren‘ ist einer davon. So können sich die nach dem Sommer geöffneten Poren beginnen langsam zu schließen. (siehe Blogpost…). Gemeint ist hier natürlich, sich nicht zu kalt anzuziehen, aber auch nicht zu warm. Gerade so, dass wir ein bisschen zu kalt angezogen sind.
  2. ‚Keine nackte Haut zeigen‘. Damit ist gemeint, dass der Körper draußen bedeckt sein sollte und sei es mit leichter Kleidung. Dies dient ebenfalls als Schutz vor Auskühlung. Sitzen wir jetzt in der Sonne, ist es uns zwar (vorne) schnell warm, aber die Luft (hinten) ist dennoch schon kalt. Ohne dass wir es merken, zieht dann doch Kälte in uns ein.
  3. ‚Die Lungen befeuchten‘. Das ist ein wenig umfangreicher und damit ein Fall für einen eigenen Blogpost…

Einen wunderbaren erkältungsfreien Herbst wünscht mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

Ein besonderer Tag

Heute ist ein besonderer Tag im Jahr. Das Phänomen, das heute vorliegt, kommt nur zweimal pro Jahr vor. Darauf komme ich gleich zu sprechen.

Zunächst aber erst einmal… beginnt heute der 16. von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Qiu Fen‘. Wir nennen es ‚Herbst-Tagundnachtgleiche‘. Egal wo auf der Erde sind heute Tag und Nacht gleich lang.

Dann beginnen die Tage kürzer, die Nächte länger und das Wetter kälter zu werden. Und nasser. Diesem Tag sagt man in den alten chinesischen Schriften auch nach, dass ab dann die Herbstregenzeit beginnt.

Was macht aber nun diesen Tag für QiGong-Übende so besonders?

Heute sind in der Natur Yin und Yang gleich stark. Ausgeglichen. In Harmonie. Und an einem Wendepunkt. Und das ist insbesondere
für fortgeschrittene Übende ein wichtiger Umstand, der genutzt werden sollte.

Erkältung und der Herbst

Zu dieser Zeit jetzt können wir uns ganz besonders leicht erkälten. Hierfür gibt es in der alten Chinesischen Medizin folgende Erklärungen:

  1. Nach der Wärme des Sommers sind naturgemäß unsere Poren noch weit geöffnet. Dies war im Sommer notwendig, damit sich in unserem Körper keine Hitze stauen und dort Schaden anrichten kann. In der Übergangszeit zum Winter ziehen sich diese Poren zunehmend zusammen. Noch sind sie aber nicht ausreichend zusammengezogen und Kälte kann in den Körper ‚eindringen‘.
  2. Das Thermometer zeigt 20 Grad, die Sonne scheint, wir ziehen das an, was wir im Sommer bei 20 Grad als angenehm empfunden haben, gehen raus und haben unter dem schattigen Vordach das Gefühl bei 10 Grad in Shorts und T-Shirt unterwegs zu sein. Kein Problem, wir stellen uns schnell in die Sonne und ahhhh, es ist schön warm, die Poren gehen auf und… Tcha…
  3. Im Herbst leiden unsere Schleimhäute naturgemäß zu Trockenheit. In diese trockenen Schleimhäute können sich leichter Viren und Bakterien einnisten.

Der weiße Tau?

Ich bin derzeit mit einer Gruppe Schülern in den Allgäuer Bergen. Es ist der 3. Studienabschnitt der QiGong Lehrerausbildung auf der Riederalp. Es ist in den letzten Tagen deutlich kühler geworden.

Heute beginnt im Chinesischen Kalender der 12. von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Bai Lu‘. Übersetzt heißt das ‚weißer Tau‘. Gemeint ist Nebel und ein Tau, der fast schon Reif und daher weiß ist.

Dieser Jahresabschnitt beinhaltet große Temperaturunterschiede, tagsüber kann es noch regelrecht heiß sein, nachts dagegen schon sehr kalt. Daher auch der Nebel und der Tau. Für unsere Gesundheit bedeuten diese Temperaturunterschiede, dass wir uns schützen müssen: Da unsere Poren nach dem Sommer weit geöffnet sind, kann – so sagen die alten Medizinklassiker – Kälte tief in uns eindringen und dort nicht nur Erkältung auslösen, sondern eine Reihe chronischer Erkrankungen. Der Rat der alten Medizinklassiker hierzu lautet: ‚Keine nackte Haut zeigen’…