Wenn die Temperaturen nachts zu heiß sind, um sich vollständig zuzudecken, rät die Chinesische Medizin dazu, wenigstens den sogenannten ‚Gürtelbereich‘ zu bedecken. Das beugt einer Vielzahl von Erkrankungen und Schmerzen vor. Dieser Bereich gilt als besonders Schutz bedürftig an unserem Körper. Auch bei Kindern und Babys sollte darauf geachtet werden.
Gerade haben wir uns gefragt, wie lange wir nun eigentlich schon hier sind. Gefühlt Wochen, aber eigentlich sind es nur 2 1/2 Tage, die wir in diesem wunderschönen alten Graubündener Haus sind, in dieser unglaublich satten und schönen Bergwelt. Kaum zu glauben. So eine intensive Zeit. Soviel hat sich bei jedem Einzelnen getan. So viel weiter ist jeder gekommen.
Ach, ich liebe meinen Beruf. Ich liebe diese Übungen, die so hilfreich sind!
Seit gestern Abend bin ich mit einer Schweizer-Österreicher-Deutschen-Gruppe Schülern in Graubünden. Mitten in den Schweizer Bergen. Wir bewohnen ein perfektes – sehr gemütliche – altes Haus. Wir werden heute draußen unterwegs sein, umDongGong zu üben – die Urform des QiGong, wie wir es heute kennen.
Wir sind auf 1500 m und daher herrscht hier, ich will mal sagen „Sommerfrische“…
Gestern habe ich ja schon angekündigt, dass ich heute etwas zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Klimaanlagen schreiben möchte. Als ich in Australien war – wie gesagt im heißen Norden mit 45 Grad im Schatten – lief im Fernsehen ein Werbespot von einem Einkaufszentrum, dass damit warb, so gut klimatisiert zu sein, dass man eine Daunenjacke anziehen muss. Man sah dabei 3 glückliche Frauen in Daunenjacken in das Einkaufszentrum gehen. Was für ein Temperaturunterschied…
Dass Klimaanlagen uns Probleme machen, weiß jeder, der in einem klimatisierten Büro arbeitet. In China gibt es sogar einen Begriff dafür: Aircon Desease. Darunter werden alle Erkrankungen verstanden, die durch Klimaanlagen entstehen bzw. dadurch, das der Körper verlernt, einen gesunden Temperaturausgleich vorzunehmen: Neben Erkältungen, Trockenheit der Atemwege, Bluthochdruck, Schwindel, Kopfschmerzanfälligkeit, Müdigkeit.
Da dieses Argument voraussichtlich Ihrem Chef gegenüber nicht ausreichen wird, einzusehen, dass es für Sie günstiger wäre, vom Biergarten oder vom See aus zu arbeiten, wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als sich mit einer Jacke und einem Schal zu behelfen.
Vor einigen Jahren war ich für längere Zeit in Australien – im sehr heißen Norden Australiens. Ich erinnere mich an 45 Grad im Schatten und einer großen Sehnsucht nach einem Moment von Kühle. Ich fuhr damals einen alten Ford Falcon (sehr cool aber riesig) natürlich ohne Klimaanlage, hatte immer die Fenster offen (wohin sonst auch mit dem coolen Ellenbogen) und auch zuhause nie die Klimaanlage an, sondern immer leichten Durchzug.
Jahre später lernte ich von den Chinesen, dass im Feng Shui gesagt wird, dass immer ein leichter Luftzug herrschen sollte und daher in Gebäuden – die ja früher nach Feng Shui gebaut wurden – Lüftungsöffnungen eingebaut wurden.
Übrigens ‚Feng‘ heißt Wind und ‚Shui‘ heißt Wasser… aber darüber erzähle ich Ihnen ein andermal
. Und morgen mehr zum Thema Aircondition und Gesundheit.
Im chinesischen Mondkalender bzw. Lunisolarkalender ist heute der 6. Tag des 6. Mondmonats, also der 6.6.
Diesem Tag wird traditionell nachgesagt, dass die Sonne eine außergewöhnliche Kraft habe „Übel“ zu vertreiben.
Die reinigende Kraft der Sonne wird in unserer Zeit ja auch genutzt, um Schimmel und dergleichen zu beseitigen und zum Beispiel Lebensmittel und Profiküchen zur Desinfizierung mit UV-Licht bestrahlt.
In der alten chinesischen Tradition werden, um die reinigende Kraft der Sonne zu nutzen, an diesem besonderen Tag Kleidung und Haushaltsdinge zum „Lüften“ in die Sonne gehängt, Haushaltsmitglieder inklusive Haustieren gründlich gewaschen und das ganze Haus so geöffnet, dass möglichst viel Sonne hereinstrahlt.
In den Klöstern werden Ritualgegenstände und Schriften in die Sonne gestellt, um sie mit der Kraft der Sonne von allem zu befreien, was sich an „Übeln“ „draufgesetzt“ haben mag.
Also ein guter Tag, um mal alles Muffige rauszulegen.
Und unsere innere Reinigung? Da ist ja auch das eine oder andere „Übel“… Ja dafür heißt es heute: Üben üben üben und …endlich den alten Krempel in uns, den wir schon lange loswerden wollen, sinnbildlich mal in die Sonne legen. Erfahrende Übende unter Ihnen werden verstehen, was damit gemeint ist.
Was für eine Kombi, sollte man denken. Aber tatsächlich schmeckt es gut. Vor allem, so sagt man in der Traditionellen Chinesischen Medizin, hilft es bei Sommergrippe und gegen Hitzebeschwerden, wenn es – wie heute – heiß ist. Außerdem tut es der Verdauung gut, die bei Hitze manchmal Schwierigkeiten machen kann.
Dazu Tomate und Wassermelonenfleisch 1:2 mixen, davon 2 Gläser pro Tag trinken.
Mehr an Tipps rund um Sommer, Hitze, Herzsystem und Milzsystem gibt es in unserem Medizinischen QiGong Kurs, der morgen um 20.15 startet. Gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten, da dieser Kurs Sie darin unterstützt gut und gesund durch den Sommer zu kommen.
Nehmen Sie sich immer wieder einen Moment Zeit und konzentrieren sich auf die Mitte Ihres Unterbauchs. Setzen Sie sich dazu aufrecht hin und legen beide Hände aufeinander liegend auf den Unterbauch. Das bringt schnell ein bisschen Ruhe.
Im Daoismus sagt man, die drei Sommermonate seien die Zeit, in der ein Austausch zwischen den inneren und den äußeren Energien stattfinden kann. Daher ist es für QiGong Übende außerordentlich wichtig, die Sommermonate zu nutzen und viel zu üben. Die nur zu dieser Jahreszeit in dieser Art zur Verfügung stehende Art von Energie wird dann im Herbst gespeichert und für den Winter bewahrt.
Für Kultivierende des QiGong, die als Übende „weiter kommen“ wollen, ist das Wissen um dieses Prinzip (und dementsprechend zu üben) sehr wichtig.
Anfang August ist bereits Herbstanfang – es bleibt also nicht mehr viel Zeit, um die Sommermonate zu nutzen.
Also dann… sagen wir das unserem inneren Schweinehund. Damit wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Üben!