Vatertag – Feiertag

Morgen ist Vatertag. Vielleicht freuen Sie sich über einen freien Tag. Vielleicht haben Sie auch ein nicht ganz – ich will mal sagen – freies unbeschwertes Verhältnis zu Ihrem Vater. Vielleicht haben Sie aber auch, wie ich, keinen Vater mehr. Vielleicht haben Sie ihn aber auch nie kennengelernt.

Wir sagen das so, wir haben keinen Vater mehr oder wir haben keinen Vater. Natürlich haben wir einen Vater. Jeder von uns. Denn keiner von uns wäre hier ohne diesen Vater. Selbst, wenn Sie aufgrund einer Samenpende entstanden wären, hätten Sie einen Vater, der Ihnen Anlagen gegeben hat und die Möglichkeit auf der Welt zu sein.

Ein asiatischer Meister fragte mich mal, warum hier viele so ein schlechtes Verhältnis zu Ihren Eltern haben. Im Asiatischen sind die Eltern hoch verehrt – selbst wenn Sie keine guten Eltern waren. Auch in unserer Christlichen Kultur heißt es, Vater und Mutter zu ehren, allerdings ist die Ausführung dessen hier nicht so verbreitet. In Asien geht man davon aus, dass alle Eltern ihr Bestes gegeben haben. Das was Ihnen eben möglich war – so gut Sie es eben konnten – gemäß ihrer inneren Entwicklung. Daher wird man ihnen in Liebe und Dankbarkeit in ihren Dingen zur Seite stehen, um ihnen etwas davon zurückzugeben, was Sie uns gegeben haben. Nämlich unser Leben. Mehr wird in Asien von Eltern nicht erwartet.

Das geht soweit, dass Vater und Mutter als Vertreter des Himmels und der Erde verehrt werden – die Elemente, aus denen heraus alles entsteht und wächst.

Vielleicht teilen Sie Ihren freien Tag mit Ihrem Vater, schenken ihm ein liebes Wort oder schenken es ihm, ihn nicht zu beurteilen, sondern ihn einfach zu lassen. Er hat seine Aufgabe Ihnen gegenüber erfüllt. Sie sind im Leben.

Diejenigen unter uns, die Ihren Vater verloren haben und auch die, die Ihren Vater nie kennengelernt haben, können es machen, wie es in Asien üblich ist, wenn sich Asiaten vor dem Ahnenaltar verbeugen: Wir können einfach voller Liebe und Dankbarkeit sein. Wir leben. Sicher fällt Ihnen dann noch mehr ein…

Ich wünschte ich, ich könnte diesen Tag mit meinem Vater haben. Nutzen Sie es, dass Ihrer noch da ist.

Sommeranfang

Laut Tibetisch Chinesischem Kalender – einem Lunisolarkalender – beginnt heute der Sommer.

Lunisolarkalender heißt, dass neben den Mondphasen auch das Sonnenjahr berücksichtigt wird.

Der tibetisch chinesische Mondkalender gilt auch heute noch im gesamten ostasiatischen Raum. Offiziell wird dort heute, wie bei uns auch, der päpstliche gregorianische Kalender verwendet, jedoch werden alle Feste, Bräuche und Riten nach wie vor nach dem alten Lunisolarkalender berechnet – somit auch der Sommeranfang.

Es erstaunt immer wieder, wie sehr diese jahreszeitlichen Angaben auf uns übertragbar sind, obwohl wir ja soooo weit weg sind von China… Nun, schließlich heißt es, dass der altgermanischer Kalender auch ein Lunisolarkalender war und viele unserer alten Riten sich auch heute noch danach richten.

Die alte Chinesischen Medizin betont, dass bei Sommerhitze das sogenannte Herzsystem besonders angesprochen sei. Das bedeutet, dass Probleme rund um das Herz besonders hervortreten können, jedoch sagt man auch, dass sie zu dieser Zeit besonders gut zu kurieren seien. Jedem wird zu dieser Zeit angeraten QiGong-Übungen zur Stärkung und Regulierung des Herzsystems zu üben – begleitet mit entsprechender Ernährung und ‚innerer Haltung‘.

In wenigen Wochen beginnt unser QiGong-Retreat auf der Riederalp und genau damit werden wir in dieser ersten Retreatwoche entspannen. Ich freue mich schon darauf, es sind ganz wunderbare Übungen. Umso schöner, sie in so einer wunderbaren Umgebung der Allgäuer Berge zu üben.

Ich wünsche Ihnen allen einen wunderschönen Sommer!

Mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

 

Gu Yu – Der Getreideregen :-) Ischias und der Frühlingstee

Am 20. April begann laut Chinesischem Kalender der 6. Abschnitt von 24 Jahresabschnitten – genannt ‚Gu Yu‘. Wörtlich übersetzt heißt das ‚Getreideregen‘. Gemeint ist keinesfalls, es wird Getreide regnen, sondern es wird auf das Getreide regnen. Eigentlich eher nieseln, denn dieser Regen wird auch ‚Pfirsichblütenregen‘ genannt. Nun, zumindest dort wo ich gerade bin, hat es das gestern auch bereits getan – genieselt.

Im Süden Chinas wird nun bereits der berühmte Frühlingstee gepflückt. Hierbei werden mit Seidenhandschuhen die ersten zarten Triebspitzen geerntet. Dieser Tee ist ausgesprochen teuer – 50g können mehrere tausend Euro kosten – und wird nicht lange gelagert, da seine Besonderheit seine Frische ist.

Für unseren Körper und unsere Psyche kann diese Jahreszeit eine ziemliche Herausforderung sein. In den alten Medizinklassikern ist die Rede von Nervenschmerzen, Allergien, Magenproblemen, Nervosität, Gereiztheit, Schwindel, Verstärkung psychischer Probleme und Trigeminus-Neuralgie und Ischiasproblemen… Ojeoje

Die Lösung ist, eine geschickte Kombination an medizinischen QiGong-Übungen anzuwenden (mehr dazu in den nächsten Tagen), dann können wir mit Wohlgefühl und Unbeschwertheit diese schöne Jahreszeit genießen.

Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!
Yamin Schulz-Spahr

 

 

Chinesisches Neujahr

Heute beginnt laut Chinesischem Kalender das neue Jahr. Das Jahr im Zeichen des Huhns endet hiermit und das Jahr im Zeichen des Hundes beginnt.

In der Chinesischen Astrologie eigentlich ein „gutes Jahr“, fordert es uns allerdings heraus, unser Verständnis von Harmonie zu überdenken…

Ich wünsche Ihnen und all Ihren Lieben auf alle Fälle ein gutes glückliches und erkenntnisreiches Jahr mit guter Gesundheit! Worin auch immer ich Sie dabei unterstützen kann, tue ich das gerne.

Na dann… kann er kommen der Hund. Und all diejenigen, die vergangenen Freitag an der Unterweisung zum „Jahr des Hundes“ teilgenommen haben, behalten bitte die Sache mit dem „Hundekuchen“ im Blick… 😉

Mit allen guten Wünschen und herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

Frühlingsbeginn

Heute ist im Chinesichen Kalender, der sich ja nach dem Lunisolarkalender richtet, ‚Li Chun‘. ‚Li‘ heißt ‚errichten‘ und ‚Chun‘ heißt ‚Frühjahr‘. Es beginnt also der Frühling.

Und tatsächlich merkt man den Frühling schon sehr, überall sprießen schon die ersten Blättchen und zwitschern die Vögel. Ich mag das ja sehr…

Der astronomische Frühlinganfang ist dieses Jahr am 20. März. Der meteorologische Frühlingsbeginn jedoch ist bereits am 1. März… eieiei

Naja macht nichts, für mich kann der Frühling auch 3 mal beginnen. Wie gesagt, ich mag das ja sehr… 🙂

Rabatt

Ich bin gerade auf der Riederalp und nehme werdenden Lehrern (die übrigens sehr sehr gut werden) die praktische Prüfung ab. Ich bin also in den Bergen und fernab jeden Stadtgefühls…

Aus der Stadt kam aber ein schönes Angebot, das ich gleich mal an Sie weitergeben möchte. Das Deutsche Theater gewährt der Akademie – das heißt den Mitarbeitern, aber auch den Schülern 20% Rabatt auf den regulären Eintrittspreis für das Chinesische Neujahrskonzert am 31. Januar an. Wenn Sie buchen möchten, verwenden Sie bitte folgende URL:

https://dttickets.deutsches-theater.de/veranstaltung/310077?actioncode=ChinKoKonfuzius

Mit herzlichen Grüßen aus den sonnigen, verschneiten Allgäuer Bergen
Yamin Schulz-Spahr

https://www.facebook.com/DeutschesTheaterMuenchen/videos/387911881674132/

Große Kälte – Da Han

Soooo, jetzt gehts los. Denn mit dem letzten von 24 Jahresabschnitten beginnt heute nicht nur die ‚Große Kälte‘ sondern es beginnen auch die Neujahrsvorbereitungen. Denn das Chinesische Neujahrsfest findet zum ersten Neumond nach dem ‚Da Han-Fest‘ statt. Und das ist heute.

Mit diesem Fest verbinden Chinesen eine Zeit voller ‚Neuaufbruchs-Freude‘. Das heißt, in den nächsten Wochen wird Längst-Fälliges endlich einfach schnell erledigt, aber auch ausgemistet, aufgeräumt, alles frisch gemacht. Eine äußere und innere Reinigung und Bereinigung. Irgendwie schön, oder?

Viel Spaß dabei wünscht
Yamin Schulz-Spahr

 

Schöne fremde Klänge

Zugegeben, es gibt Traditionelle Chinesische Musik, die geht einem Europäer – ich will mal sagen – nicht ganz so glatt ins Ohr. Beispielsweise die Chinesische Oper. Für uns, erst einmal nicht gerade zum Mitpfeifen…

Es gibt allerdings Chinesische Musik, die erschließt sich auch uns ganz wunderbar. Reißt uns mit mit Ihrer Lebendigkeit, berührt sehr in Ihrer tiefen und oft auch zarten und sanften Spielart und den außergewöhnlichen Klängen von Instrumenten, die es bei uns gar nicht gibt. Wirklich besonders. Davon bekommen wir aber leider hier nicht viel zu hören. Selbst in China ist es nicht jedem vergönnt, die wirklich Großen der Chinesischen Musiker zu erleben.

Aber wir haben Glück. Zur Feier des Chinesischen Neujahrs gibt das „China National Traditional Orchestra“ ein Konzert im Deutschen Theater in München. Ich habe das Orchester erlebt, als ich gerade mit QiGong angefangen hatte und fand es wirklich toll. Ich war zu der Zeit noch nicht in China gewesen und es war einen Abend lang so, als sei ich dort. Das lag aber sicher auch daran, dass viele Chinesen da waren 😉

Dann sehen wir uns vielleicht bald dort.

Herzlichen Gruß
Yamin Schulz-Spahr

Große Wärme – Kleine Kälte

Heute hatten wir in München 13 Grad – gefreut hat sich aber keiner so richtig, denn es fühlt sich im Moment eher unangenehm an, wenn es so warm ist. Viele klagen über Benommenheit, Kopfdruck bis hin zu Kopfschmerzen, Schwindel oder ein unangenehmes Augenbrennen.

Diejenigen freuen sich vielleicht, zu hören, dass heute laut Chinesischem Kalender der Jahresabschnitt beginnt, der mit ‚Kleiner Kälte‘ bezeichnet wird und in dem die kälteste Phase des Winters beginnt.

Heute tut es übrigens sehr gut Chrysanthemenblüten zusammen mit Grünem Tee zu trinken. Dazu einfach 3 bis 5 Chrysanthemenblüten zusammen mit ein paar Grünteeblättern mit kochendem Wasser übergießen und trinken. Das wird dann auch die oben genannten Beschwerden lindern. Sollten Sie allerdings unter Magenproblemen leiden, machen Sie lieber die Kopfmassage. Die wirkt mindestens so gut.

Sturm

Es gibt einige Gelegenheiten, zu denen man – bis auf wenige Ausnahmen – nicht QiGong üben sollte. Unwetter, zu denen auch Sturm zählt, gehören dazu.

Übungen, die dennoch geübt werden können, sind Übungen wie die Alltagsübungen, die zu den sogenannten „Nicht-meditativen“ Übungen zählen.

Ebenso sollte man sich nicht melancholischen Gedanken und Emotionen überlassen und – das werden nur fortgeschrittene Schüler umsetzen können – die „Essenz“ zusammenhalten.

Machen Sie es sich gemütlich aber sorgen Sie für eine fröhliche unbeschwerte Stimmungslage, egal was gerade an Herausforderung vorliegt – ohnehin eine, zu jeder Gelegenheit, gute Übung.