Gui Yue – der chinesische Geistermonat

Geister. Aus Kinderbüchern, aus Horror-Filmen, aus Erzählungen Stühle-rückender-und-Gläser-verschiebender Mitmenschen haben wir ein ziemlich klares europäisches Bild von diesem Begriff und der ist nicht gerade angenehm…

In den asiatischen Kulturen ist dieser Begriff anders belegt. Er bedeutet einfach erst einmal etwas nicht-Substanzielles. In den Richtungen des Daoismus und des Buddhismus sind damit auch alle Buddhas, Gottheiten, Verstorbene, unsere Ahnen, gute Geister, schlecht gestimmte Geister und damit auch unser eigener Geist gemeint. Ebenso bedeutet der Begriff Unterwelt auch erst einmal nicht automatisch Gruseliges.

In der chinesischen Kultur beginnt heute das, was die Chinesen ‚Gui Yue‘ nennen – der Geistermonat. Während dieser Zeit, so sagt man, öffnen sich die Tore zur ‚Unterwelt‘, ist es den Geistern und den Seelen der Verstorbenen gestattet, in die Welt der Lebenden zu kommen. IntIMG_7922eressant ist, dass in vielen Kulturen die gleiche Ansicht herrscht.

Dieser Monat wird als eine außergewöhnlich wichtige Zeit betrachtet, um gesundheitliche Probleme zu lösen, Harmonie in und um sich herum herzustellen – auch bezogen auf die Ahnen, wobei davon ausgegangen wird, dass wenn das Verhältnis in Harmonie ist, eine große gegenseitige Hilfe möglich ist. Also eigentlich ganz wie wir es sonst auch aus unserem Leben in der Familie kennen 😉

Obwohl dieser Monat von Buddhisten und Daoisten intensiv begangen wird, geht der Ursprung dieses Brauchs auf Zeiten vor Buddha Shakiamuni
zurück.

Während des Geistermonats gibt es Termine, die besondere Beachtung finden, das sind der 1. Tag, der 15. Tag (das sogenannte ‚Geisterfest‘) und der letzte Tag.