Die „Kleine Hitze“ in Beijing
Ich bin derzeit in Peking. Seit gestern ist laut Chinesischem Kalender ‚Xiao Shu‘. Das bedeutet ‚Kleine Hitze‘. Das, was ‚Große Hitze‘ genannt wird, beginnt in 2 Wochen… Oje… denn ich habe gehört, in Europa ist es bereits sehr sehr heiß. Hier auch. Es ist hier jetzt Nacht und es hat immer noch 35 Grad und die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass der Boden ein bisschen feucht ist, so als hätte es gerade einen leichten Sommerregen geregnet.
Als ich die ersten Male in China war, habe ich mich gewundert, dass Hitze und übrigens auch die Eiseskälte, die hier im Winter herrscht – hier viel leichter erträglich scheint. Aber dann habe ich gelernt, dass es daran liegt, dass in der chinesischen Kultur – in direktem Kontext mit der Chinesischen Medizin und dem Feng Shui – mit viel Bedacht auf jede einzelne der Jahreszeiten eingegangen wird und das Einfluss genommen hat auf Architektur, Ernährung, Lebensweise und Auswahl der Körperübungen.
Ein Beispiel: Ich wohne hier gerade in einem sehr alten Viertel Pekings – einem sogenannten Hutong – in dem Innenhof eines 700 Jahre alten Anwesens. Die Gebäude sind so angeordnet, dass ein leichter Lufthauch – kein Zug – nur ein leichter Lufthauch kühlt. Kühl, sehr schön, frisch und erholsam… Obwohl es draußen sehr belebt und laut ist, hört man auf dem Anwesen nur Vogelzwitschern und das leise Blätterrauschen vom Bambus. Ach… Feng Shui ist schon faszinierend…
Ich glaube, ich muss nicht weiter erwähnen, dass ich gerne in Peking bin, oder? 🙂
Mit herzlichem Gruß aus Peking
Yamin Schulz-Spahr